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für 2022 mehr Innovationstreffer dank vorgezogener Risikominimierung

Neues Jahr, neue Innovationen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches neues Jahr, mit vielen erfolgreichen Projekten. Aber wie sollen diese geplant werden? An neuen Ideen fehlt es ganz selten. Doch die beschränkten Mittel stellen das Unternehmen vor die Qual der Wahl: Mit welchen Innovationen lässt sich im Markt punkten?


Hand aufs Herz

Nur in wenigen Fällen schaffen die Innovationen die erwarteten Durchbrüche. Aus Kundensicht handelt es sich in den meisten Fällen um zwar wichtige, aber doch nur Produktverbesserungen; und in den Fällen, wo Durchbrüche erwartet werden könnten, sind sie oft verspätet.

Warum? Wir haben genauer hingesehen und einschlägige GroNova-Projekte untersucht. Trotz der Vielfalt der Branchen konnten wir gemeinsame Muster erkennen: (1) die unergiebige Suche nach den grossen Würfen, (2) das kostspielige Verschleppen der Risiken in die Umsetzungsphase und (3) die lange Zeitdauer von der Idee bis zur Markteinführung.

Alle drei Muster zusammen ergeben ein hochriskantes Gemisch und verhindern den Innovationserfolg. Denn der Fokus auf den grossen Wurf lässt vergessen, dass über 99% der Innovationsvorhaben inkrementell oder naheliegend sind. Deshalb ist es produktiver, zuerst die „kleinen“ Innovationen rasch und sicher ins Ziel zu bringen und erst dann über grosse Würfe nachzudenken.

Gezielter Schnellschuss statt grosskalibrige Streuschüsse

Die meisten Risiken sind durch die unscharfen Marktanforderungen („Lastenhefte“) verursacht. Je später diese fixiert werden, desto unspezifischer und umfangreicher werden die Pflichtenhefte zu Beginn angelegt, weil keine Marktopportunität frühzeitig ausschlossen werden soll. Allerdings werden auf diese Weise die Innovationsvorhaben inhaltlich zu umfangreich – infolgedessen langwierig, unplanbar, letztlich hoch riskant.

Und damit sind wir beim dritten Punkt angelangt: die Projekte sind zu langsam und dauern viel länger, als die gesicherte Sicht auf die Trends und Erwartungen des Marktes zuliesse. Im Maschinenbau mögen zwei Jahre akzeptabel sein, im schnelllebigen Konsumgütergeschäft ist ein Jahr schon zu lang. Kein Wunder, kämpfen die meisten Unternehmen gegen Verspätungen von Innovationen!

Der Hebel liegt in der vorgezogenen Behandlung allfälliger Risiken, nämlich der Elimination von Vorhaben mit unklaren Marktanforderungen oder mit nicht umsetzbaren Lösungsansätzen. Demnach werden ausschliesslich Vorhaben für die Realisierung freigegeben, deren Risiken minimiert sind, insbesondere die technologische Basis beherrscht wird und die Kunden- bzw. Marktakzeptanz gesichert ist.

Mein Tipp

Frage nicht, wie viel Zeit ein Innovationsvorhaben, z.B. eine Produktentwicklung, nötig hat, sondern umgekehrt: Wie gross darf der Innovationsschritt sein, um in 3-6 Monate marktbereit zu sein. Durch die Beschleunigung und Reduktion reduzierst Du im Vornherein die Risiken, landest viel mehr Treffer und sparst erst noch viel Geld. Hole GroNova dazu.

Mit herzlichen Grüssen

Ihr Andreas Suter


PS: Interessieren Sie sich, wie die Innovationsmaschine im Detail gestaltet werden soll, ich empfehle Ihnen das Buch * die Wertschöpfungsmaschine *, (erschienen im Hanser Verlag, 2. Auflage). Gerne vermittle ich Ihnen auch ein Gespräch mit einem Innovationsexperten.
 

Wissensbox:
 

Innovation: Schaffen und Umsetzen von Neuheiten, welche für den Kunden nützlich sind.
Dazu zählen die sehr häufig vorkommenden „inkrementellen“ Produktverbesserungen genauso
wie die seltenen „radikalen“ Neuerungen. Von der Innovation ist die Kreativität zu unterscheiden.
Letztere spielt zwar eine wichtige Nebenrolle bei der Innovation, aber macht diese nicht aus:

Kreativität: Erzeugen von neuartigen Ideen zur Lösung konkreter Probleme, z.B. bei der Überleitung
von konkreten Marktanforderungen in spezifische Produktideen und Konzepte.

 
Neuordnung des Innovationsprozess

Um die Treffsicherheit zu erhöhen, ist zum einen eine massive Beschleunigung der Innovationsvorhaben notwendig, zum andern die Steuerung und Abwicklung in einem strukturierten Innovationsprozess erforderlich. Als Erfolgsversprechend haben sich folgende Prinzipien erwiesen (siehe Abbildung):

• 4-Augen-Prinzip durch klare organisatorische Trennung von Innovationssteuerung und Innovationsausführung unter Nutzung von einfacher Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung

• Risikominimierung durch Verschiebung von Unschärfe und von kreativen Ansätzen in eine Frühphase sowie Validierung von neuartigen Ideen und Konzepten vor der Freigabe

• Verbindliche Planung von risikominimierten Innovationsvorhaben

• Einmalige Freigabe von klar definierten Innovationsvorhaben durch das Topmanagement (keine Unsicherheit mehr durch spätere Go/NoGo-Entscheidungen)

• Zeitliche Einschränkung für die Realisierung der Innovationsvorhaben („kleine Portionen“ in sehr kurzen Abständen), damit die Lastenhefte stabil bleiben und sich die Risiken nicht kumulieren

• Trennung von den häufigen inkrementellen Innovationsvorhaben von den sehr seltenen „grossen Würfen“

Abbildung: Verschiebung der Risiken in die Frühphasen des Innovationsprozesses
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GroNova-Experte für Innovationsmanagement
Dr. Beat Birkenmeier
Dipl. Ing. ETH „Hands-on“ Projektleiter für innovative Vorhaben
Über 25 Jahre Erfahrungen im Innovationsmanagement
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Praxisbeispiel im Fokus
Mittelständisches Unternehmen mit rund 1‘700 Mitarbeitern
Branche: Schokoladenherstellung in Mitteleuropa

Ausgangslage und Handlungsbedarf: Verspätete Produkteinführungen im Markt

Der Schokoladenhersteller war im intensiven Zweikampf mit einem Mitbewerber und stritt sich von Monat zu Monat um Marktanteilprozentpunkte. Der Wettbewerb erfolgte seit Jahrzehnten über Preisnachlässe, 80% des Umsatzes wurde mit Produktklassiker erwirtschaftet.

Das Unternehmen realisierte wieder einmal, dass es mit einer Produktneuerung zu spät war und das Feld dem Wettbewerber überlassen musste. In der Manöverkritik des Innovationsmanagements mit der Geschäftsleitung herrschte grosse Ratlosigkeit: Eigentlich sei alles richtig gemacht worden!

Auftrag: Check-up durch Innovationsmanagement-Experten

GroNova wurde vom Unternehmen beauftrag, mit einem langjährig erfahrenen Innovationsexperten aus der Food-Industrie das Innovationsgeschehen in einem Kurz-Check-up zu untersuchen und Verbesserungsvorschläge zuhanden des geschäftsführenden Gesellschafters zu unterbreiten.

Lösung: Innovationsvorhaben auf Sicht

Nach wenigen Tagen war offensichtlich, wie jedes Mal in der Vergangenheit hatte sich der Süsswarenhersteller zu viel vorgenommen. Mit mehr als drei Jahren dauerte das Projekt viel zu lange, weil – ursprünglich nicht vorgesehen – auch ein neues Produktionsverfahren entwickelt werden musste. Zwischenzeitlich hatten sich die Marktbedürfnisse verändert. Obwohl der Gesellschafter gerne unternehmerische Risiken einging, liess er sich vom Innovationsexperten überzeugen. Dieser schlug vor, vorab nur noch Innovationsvorhaben zu verfolgen, welche sich innert 6 Monaten realisieren liessen. Mittels eines konkreten Pilotvorhabens solle der Innovationsgeschehen umgestaltet werden. Um das Risiko aus einer allfälligen Zielverfehlung zu reduzieren, war diese erste Innovation ins Sommerloch geplant. Der Innovationsexperte von GroNova wurde zum Projektleiter bestimmt..

Fazit: Volltreffer

Das Pilotprojekt umfasste eine weisse Tafelschokolade mit eingebetteten Smarties. Die Marktakzeptanz der weissen Schokolade sowie der Smarties war getestet, auch die Herstellung bereitete keine grösseren Neuerungen. Infolgedessen konnte die Innovation schon nach fünf Monaten im Markt eingeführt werden. Die Marktnachfrage war fulminant. Die Produktionskapazitäten reichten nicht aus. Und für den Schokoladenhersteller war der Piloterfolg Ansporn genug, sein Innovationsgeschehen nachhaltig neuzugestalten. In der Folge konnten der Schokoladenhersteller noch viele Innovationstreffer landen und seine Marktstellung ausbauen.

Für weitergehende Informationen und bei konkretem Handlungsbedarf stehen wir Ihnen gerne unter +41 41 727 04 70 zur Verfügung.